Lufthansa kündigt massive Entlassungen an

UFO und Lufthansa einigen sich auf Krisen- und Absicherungspaket

Heute findet die mit Spannung erwartete Aktionärsversammlugn der Lufthansa AG statt. Es wird nunmehr die mehrheitliche Zustimmung der Aktionäre zu der Rettung mit staatlicher Hilfe erwartet. Sind nunmehr die Kündigungen bei der Lufthansa abgewendet?

Kündigungen bei der Lufthansa abgewendet?

Die Kabinengewerkschaft UFO und Lufthansa einigen sich auf Krisen- und Absicherungspaket. Können nunmehr auch Kündigungen bei der Lufthansa abgewendet werden?

Nach Mitteilung der UFO konnte in einem umfassenden Krisen- und Absicherungspaket für die Kabinenbeschäftigten der Muttergesellschaft ein Kompromiss gefunden werden. Das Paket soll vor allem auch einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von mehr als einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023 beinhalten.

Zuversichtliche Töne bei der UFO

In der Pressemitteilung der UFO ließ der UFO-Vorsitzende Daniel Flohr verlauten:

“Der angekündigte Personalabbau wird nicht nur ohne Kündigungen in der Kabine auskommen, UFO und Lufthansa beweisen nach Jahren heftiger Auseinandersetzungen nun verantwortungsvolle Einigungs- und Handlungsfähigkeit. Die im Januar vereinbarten Verfahren werden beendet, einige in der konfliktbeladenen Vergangenheit entstandene Themen, werden wir ab jetzt gemeinsam und ohne Zwang gestalten. Daran wird sich die Nachhaltigkeit der wiederbelebten Sozialpartnerschaft beweisen müssen.”

Die UFO spricht von einem wichtigen Signal an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für die Aktionäre und die bevorstehende außerordentliche Hauptversammlung. Weiter teilte Michael Niggemann (Vorstand Personal und Recht der Deutschen Lufthansa AG) mit

„Dadurch wollen wir betriebsbedingte Kündigungen in der Kabine der Lufthansa vermeiden.“

Es dürften weitere Gespräche und Eingigungen mit anderen Gewerkschaften wie Verdi und der Vereinigung Cockpit e.V. anstehen und zu erwarten sein.

Besonders betont wurde die Stärkung der Sozialpartnerschaft zwischen UFO und der Lufthansa AG, die in der jüngeren Vergangenheit von Spannungen geprägt war.

Konkrete Vereinbarungen noch heute erwartet

Nunmehr müssen die UFO-Mitglieder im Rahmen einer bevorstehenden Urabstimmung den einzelnen Maßnahmen noch zustimmen. Die konkreten Vereinbarungen werden noch am 25.06.2020 erwartet. Die wesentlichen, zu erwartenden Kernpunkte werden sein:

  • Vierjähriger Kündigungsschutz für alle LH-Kabinenmitarbeiter
  • Ersatzlose Auflösung des Monitorings
  • Stellenabbau ausschließlich über ein konzerngetragenes Abfindungsprogramm und einen geförderten Wechsel in die Übergangsversorgung (z.B. frühere Betriebsrente)
  • Fortgeltung befristeter Teilzeiten
  • Der Manteltarifvertrag (MTV) bleibt unverändert
  • Einmalige Aussetzung der Stufensteigerungen ab dem 01.09.2020 bis 31.08.2021
  • VTV bleibt bis 31.12.2023 unverändert bestehen
  • Aussetzung des Arbeitgeberbeitrags zur Altersvorsorge vom 01.07.2020 bis 30.06.2021 (ohne Nachholung)
  • Aussetzung des Arbeitgeberbeitrags zur Versorgungskasse vom 01.01.2021 bis 31.12.2023 (ohne Nachholung)
  • Absenkung der Flugstunden auf 65 Stunden nach Ende der gesetzlichen Voraussetzung zur Kurzarbeit (hierdurch voraussichtlich Grundgehalt und Vergütungszulage um etwas mehr als 7 % veringert (Geltung bis Ende des Krisen-TV – soweit sich die gegenwärtige Situation nicht verbessert)
  • Vergütung von Mehrflugstunden ab der 67. Stunde

Was können wir für Sie tun?

Haben Sie Fragen oder Probleme aus dem Bereich des Arbeitsrechts? Wir beraten Sie nicht nur bei akuten Problemen sondern vertreten die Philosophie der Konfliktvermeidung. Daher beraten wir unsere Mandanten gezielt bereits im Vorfeld, weil sich besonders auf diese Art und Weise mögliche Konflikte von Beginn an vermeiden oder einer schnellen und kostengünstigen Lösung zuzuführen sind.

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